Das waren doch durchaus ein paar sehr aufregende Tage in Honkong, dieser riesigen, lauten, hektischen, bunten und vor allem für mein Empfinden sehr vielgesichtigen Stadt. Irgendwie war es in meinem Kopf so, wie wohl bei den meisten Menschen, wenn sie an Hongkong denken: Man erwartet in erster Linie eine eindrucksvolle, LED-flimmernde Skyline aus Stahl, Glas und Beton mit verdammt vielen Hochhäusern, belebt von vielen geschäftigen Menschen in Maßanzügen und teuren Kleidern, die als Menschenmasse die Metro überfüllen. Natürlich weiß und erwartet man auch, dass es sicher arme Menschen gibt und weniger glitzernde Rückseiten. Klar. Die will man der Vollständigkeit halber natürlich auch sehen.
Was ich nun von Hongkong erleben und auch fotografisch festhalten durfte, war allerdings mehr, wirklich sehr viel mehr. So viel mehr, dass die so typische Skyline und das pulsierende Businessgesicht der Stadt sich schon beinahe langweilig und gewöhnlich anfühlten. Da ist das nicht minder pulsierende Leben in den ärmeren Vierteln der Stadt, die auf streitbar einzigartige Weise faszinierenden Canyons zwischen Wohngebäuden, die unzählbar viele, für unsere hiesigen Verhältnisse winzige Wohnungen enthalten und anmuten wie in Architektur gepresste Termitenhügel oder Speicherkarten auf einer Platine, nur dass man sie eben dicht an dicht in die Stadt gerammt hat. Und dazwischen improvisiert sich das Leben.
Da ist nicht nur das obszön teuer und überflüssig luxuriös gestaltete Ritz Carlton mit seinem Blick über die Stadt aus knapp 500m Höhe. Nein, da sind auch die urigen Märkte mit so viel spannendem kulinarischem, das dem Durchnittseuropäer wie mir bisher fremd war. Da sind mit Stacheldraht umzäunte Wohnviertel, deren Tristesse belebt wird durch fröhliche Kinder und trotzdem freundliche Leute. Da sind Bergdörfer, die wie Slums anmuten, es aber doch irgendwie nicht sind und nur durch die Brille unserer deutschen Ordnung so aussehen. Da sind Landschaften voller Orchideenbäume, Wälder und Wanderwege, wunderbare Bergtouren zum Lion Rock oder auf dem Dragon’s Back, schöne Strände, Affen in den Bäumen, buddhistische Tempel, traditionelle Moscheen, alte und auch modernistisch gestylte Kirchen, imposante Friedhöfe und so viele sympathische, freundliche, ganz einfache Leute. In Summe ist all das so viel mehr als eine flimmernde Skyline.
Was mir als Schlagwort im Kopf geblieben ist, ist der Begriff einer fröhlich-geschäftigen und vor allem trotz ihrer zum Teil bitteren und für mich als Europäer manchmal auch befremdlichen Seiten sehr sympathische Ambivalenz. Fotografiert habe ich viel. Models, ganz normale Menschen, am exzessivsten allerdings das Leben auf der Straße. Das Metier der Street-Fotografie ist wieder aufgeflammt in mir. Ich denke, das wird ein fotografisches Nachspiel haben.
Noch ein paar mehr Smartphone-Fotos als die, die hier zu sehen sind, gibt es hier:
https://www.sermonfortapelsson.de/WP/hongkong-du-gestresste-bitch-auch-ungeschminkt-so-schoen/
Danke Hongkong, du bist geil!
Gustav Heinemann Bürgerhaus, Bremen
Bremen / Germany / Europe
Rund 60 von einer Jury ausgewählte Künstler der Malerei, Grafik, Fotografie, Skulpturen, Objekt- und Digitalen Kunst präsentieren ihre Werke dem interessierten Publikum an einem ganz besonderen Ort.
Fotomuseum Görlitz
Sachsen / Germany / Europe
Vom 10. September bis 4. Oktober diesen Jahres wird eine Auswahl von ca. 50 Streetfotos und Street-Portraits, die ich während meiner Hongkong-Reise im November 2018 gemacht habe, im Rahmen des 6. Fotofestival Görlitz im Fotomuseum Görlitz ausgestellt werden.
Wer sind wir und was macht uns aus? Kultur ist seit jeher ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Kultur hilft beim Verstehen, definiert unsere Wahrnehmung, zeigt uns manchmal Grenzen und ist dennoch stets offen für Neues.
Menschen kultivieren die (Um)Welt, ihr Umfeld, setzen Maßstäbe in Industrie, Landwirtschaft, Gesellschaft und Architektur, sind mitunter gar kultiviert. Schauplätze unseres Schaffens. Das 6. Fotofestival „Schauplätze“ widmet sich vom 10. September bis 01. November 2020 „kultiviert!“ in all seinen Formen.
Eine Vernissage kann aufgrund der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie leider nicht stattfinden. Sollten die Umstände es später erlauben, wird es am 30. Oktober jedoch eine Abschlussveranstaltung geben.
Neben der Möglichkeit, die mit schwarzem Passepartout versehenen Fotos (Gesamtgröße je 50x70cm) zu erwerben, wird es auch eine Auswahl meiner sonstigen Bilder als Prints zu kaufen geben. Das bedeutet: Taschengeld einpacken. ;-)
Jungingen
Baden-Württemberg / Germany / Europe
Um tiefgründige und bewegende Portraits, Aktportraits und Aktfotos entstehen zu lassen, braucht es mehr, als eine große Kamera und ein nacktes Modell. Aber warum fotografieren wir überhaupt Akt und was schafft die Basis zwischen Modell und Fotograf, um das Entstehen fesselnder Bilder zu ermöglichen?
Im Workshop geht es um Motivation und Kommunikation zwischen Aktmodell und Fotograf vor und während des Shootings sowie um die aktive Arbeit mit vorhandenem Licht, Schnitt, Perspektive und Bewegung. Im aktiven Teil des Workshops fotografieren wir – und jeder von Euch hat die Möglichkeit, zusammen mit der bezaubernden Dorothy C bewegende und bewegte Bilder zu schaffen. Feedback ist wichtig – die Ergebnisse sehen wir uns daher auch (selbst)kritisch gemeinsam an.
Natürlich wird für das leibliche Wohl gesorgt sein. Gute, handgemachte Verpflegung sowie Getränke stellen wir allen Teilnehmern bereit.
Infos, Nachfragen und Anmeldung unter untenstehender URL oder per Email an workshop@sermonfortapelsson.de
Dresden
Sachsen / Germany / Europe
Am 6. Juli erscheint die Sommerausgabe des Sicht-Fotomagazins. Hierzu wird es am Elbsegler (Biergarten/Elbwiesen) in Dresden eine kleine Releaseparty geben.
Photographer based in Germany. Seeking things to tell about being a passenger of the subliminal.